Durch einen Aufruf vor vierzehn Jahren zum Designwettbewerb für das hallesche Rathaus habe ich die ersten Porzellanbecher gefertigt. Die Aufgabe war, ein einzigartiges Produkt mit Hallebezug zu entwerfen, welches das Rathaus an Gäste und Repräsentanten der Stadt verschenken kann. So entstanden die ersten Wackelbecher und Wackeltassen mit Skyline oder Schriftdekor typischer Orte der Saalestadt. Damals war ich noch Studentin an der Burg Giebichenstein. Seit nun mehr zwölf Jahren lebe und arbeite ich in Leipzig. Es wurde also Zeit, der Messestadt auch einen solchen besonderen Wackelbecher zu widmen. Der kam im letzten Jahr auf den Markt.
Der diesjährige Wettbewerb „Werkschau - Made in Sachsen“ und Chemnitz als Kulturhauptstadt nahm ich zum Anlass, eine dritte Serie mit Wackelbechern zu kreieren. Dieses Mal für Chemnitz. Denn Karl-Marx-Stadt ist meine Geburtsstadt, hier verbrachte ich meine Kindheit und hier bin ich Mitglied des städtischen Künstlerbunds.
Angedacht sind weitere Städte mit denen ich sehr verbunden bin. Jede Tasse und jeder Becher erzählt eine Geschichte und trägt ein Stück meiner Identität sowie die der Städte in sich.
Die Idee, den Menschen nicht nur funktionale Gegenstände zu bieten, sondern auch Freude und Gesprächsstoff zu schaffen, ist mir sehr wichtig. In einer Welt, in der so viele Alltagsgegenstände oft austauschbar und uninspiriert sind, bringe ich mit meinen „wackelnden Gesellen“ einen Hauch von Individualität und Lebendigkeit in die Haushalte. Die Becher liegen gut in der Hand, bei den Tassen gibt es verschiedene Henkel, so findet jeder seinen passenden Griff. Als Designerin und Ergotherapeutin kann ich an diesem Produkt wieder zeigen, was mir wichtig ist. Die Kombination aus Dinge zu schaffen, die nicht nur funktional sind, sondern auch den Alltag beleben. Mein Motto „schwungvoll in den Tag“ passt perfekt zu meinem Ansatz, den Alltag der Menschen durch durchdachtes und ansprechendes Design zu bereichern.